Dandy's Lebensgeschichte Teil 2
 
So, jetzt muß mich doch endlich mal an die Arbeit begeben und den versprochenen zweiten Teil meiner Lebensgeschichte schreiben. Mittlerweile bin ich 10 Jahre alt und kann auf 8 schöne Jahre mit meinem Frauchen und meinem Herrchen zurück blicken. So, ich fang jetzt einfach mal an:
 
Wie gesagt, war ich ungefähr 2 Jahre alt, als ich zu meinem Frauchen kam. War schon toll, ich hatte eine eigene Decke, bekam immer frisches Wasser und regelmäßig was zu fressen. Gebürstet wurde ich auch! Das kannte ich ja vorher gar nicht und wenn ich ehrlich sein soll, mag ich das Bürsten auch nicht so sehr, da muß Frauchen immer hinter mir herlaufen, wenn sie die Bürste in der Hand hat. Ja, Leckerchen kriege ich auch und ich hab auch viel Spielzeug, womit ich allerdings am Anfang nicht viel anzufangen wußte, weil ich so was ja nicht kannte. Am liebsten knabberte ich an riesengroßen Büffelhautknochen rum (das geht heute leider nicht mehr so gut, weil meine Zähne nicht mehr ganz so toll sind) Frauchen und ich sind auch viel Autogefahren, das mach ich nämlich auch sehr gern. Allerdings hab ich nie so richtig verstanden, wieso Frauchen das nicht so toll fand, wenn ich während der Fahrt im Auto rumgehopst bin und gebellt hab wie verrückt, wenn ich einen Hund gesehen hatte. Irgendwann hatte Frauchen dann wohl die Nase voll und hat ein neues Auto gekauft, wo sie so ein blödes Hundegitter hat einbauen lassen, da war es vorbei mit der Hopserei, aber bellen konnte ich von hinten aus auch noch ganz gut.( Leider komme ich jetzt nur noch selten in den Genuß des Autofahrens, weil ich nicht mehr alleine rein springen kann, ins Auto, und Frauchen kann mich nicht heben, weil ich ein bißchen zu schwer bin) So, jetzt aber weiter, was hab ich noch so erlebt:
 
Also, Frauchen hat einen hohen Zaun um ihr Grundstück gezogen, seitdem hab ich 800 qm nur für mich allein, da kann ich Katzen und Hühner jagen( auf die Hühner komm ich nachher noch mal zurück)
 
Beim spazieren gehen führe ich mich allerdings immer noch so auf wie früher, ich belle und knurre alle Hunde an, die mir in die Quere kommen. Frauchen findet das immer noch nicht toll, aber ich kann nun mal nicht anders. Das hat auch einen Grund, denn erstmal habt Ihr ja sicher in meiner ersten Geschichte gelesen, das mich mein Vorbesitzer so abgerichtet hat, und dann kam noch ein Ereignis, was diese Bellerei noch bestärkt hat und das war so: Bei einem Spaziergang mit Herrchen und Frauchen (die mich immer an der Leine halten, wenn wir rausgehen) kam so ein blöder Kampfhundmischling auf mich zu, biß sich in meinem Kopf fest und ließ einfach nicht wieder los. Ich stand da wie eine Statue, weil, wenn ich mich bewegt hätte, hätte dieser blöde Köter mir doch glatt das Ohr abgebissen, das er zwischen seinen Zähnen hatte. Zum Glück hatte mich aber mein Herrchen aus dieser mißlichen Lage befreit, weil der den Köter einfach am Halsband gepackt hatte und ihm den Kiefer auseinander gedrückt hatte.... da ließ das Vieh mich los, biß aber leider mein Herrchen in beide Arme.... au Mann, da war Frauchen aber sauer, als dann endlich mal die Besitzerin von dem Hund auf der Bildfläche erschien und dann auch nur cool geäußert hatte, das wäre doch wohl nicht so schlimm und Frauchen solle sich nicht so anstellen. Mein Frauchen hat sich dann auch nicht angestellt sondern ist erst mit mir zum Tierarzt, dann mit Herrchen zum Arzt und dann zum Anwalt gefahren. Die blöde Frau mußte den Hund dann abgeben und wir haben ein tolles Schmerzensgeld gekriegt. Immerhin hatten wir beide, Herrchen und ich, ja auch Schmerzen. Seitdem bin ich natürlich noch verrückter, wenn ich andere Hunde sehe, weil ich denke, die würden mich auch wieder beißen. Allerdings hab ich eine Hundefreundin, das ist die Cita, eine Spanierin, mit der spiel ich echt gerne, allerdings ist die so schnell, das ich die meistens gar nicht kriege. Frauchen freut sich darüber, das es wenigstens einen Vierbeiner gibt, den ich mag. Ach ja, jetzt muß ich Euch doch noch eben eine Geschichte erzählen, wie oben schon mal erwähnt, dabei geht es um Hühner, besser gesagt, um ein Huhn, also los:
 
Frauchens Mutter, der das Haus gehört, in dem wir wohnen, und die natürlich auch mit ihrem Mann, Frauchens Vater, in dem selben Haus wohnt, hat vier Hühner und wollte damals noch eins dazu kaufen Also ist Frauchen mit ihrer Mama und mit mir ein Huhn kaufen gefahren (Zum Glück für mich hatte Frauchen zu der Zeit noch das Auto ohne Hundegitter) Also, da packen die doch einfach dieses schöne Huhn in einen Bananenkarton mit Deckel und ich darf mir das Tier noch nicht mal ansehen, dabei roch das schon so gut aus dem Karton.....dann allerdings fiel den Beiden ein, das sie ja auf dem Rückweg noch schnell was einkaufen könnten. Also stellten sie den Karton mit dem Huhn vor den Beifahrersitz und stellten noch so einige Sachen oben auf den Deckel, damit ich da nicht drankomme *hehehe* So, jetzt muß ich aufpassen, was ich schreibe, denn Frauchen weiß bis heute noch nicht, wie ich das angestellt habe.....nur so viel, als Frauchen mit ihrer Mama dann vom einkaufen kamen, saß ich brav hinten in meinem Auto, als wenn mich kein Wässerchen trüben könnte.... Irgendwie haben sie aber wohl doch was bemerkt, denn als sie die Beifahrertuer öffneten, kamen ihnen ein paar (oder auch ein paar mehr) Hühnerfedern entgegen. Der Deckel von dem Karton lag auf dem Boden (war übrigens kein Problem für mich) und das Huhn... na ja, das lag auf dem Rücksitz und rührte sich nicht mehr (blödes Huhn, nicht belastbar) Ich hab es aber nicht gebissen, ehrlich nicht, Frauchen hat es extra untersucht, es war keine Bißstelle zu sehen, das Ding hat wohl einfach einen Herzschlag gekriegt, als ich es ein bißchen durchs Auto gejagt hatte ... Frauchen war ziemlich ratlos, hatte allerdings so ein kleines, verstecktes Grinsen auf dem Gesicht... glaube ich wenigstens..... nur Frauchens Mutter, die grinste nicht, die holte mich aus dem Auto und haute mir doch wahrhaftig dieses tote Huhn ein paar mal um die Ohren!!!! Das fand ich dann wieder nicht so komisch....danach hab ich die Hühner dann immer etwas vorsichtiger gejagt, es ist auch keins mehr zu Bruch gegangen ;-) (Frauchen brauchte übrigens ziemlich lange, bis sie die ganzen Federn aus dem Auto entfernt hatte)
 
So, jetzt hab ich erstmal wieder genug erzählt, schließlich bin ich ja jetzt ein alter Mann und brauch meine Ruhe. Ich hoffe, das ich noch einige Jahre bei meinem Frauchen sein darf und möchte Euch zum Schluß noch um etwas bitten, das ich mir für alle Hunde wünsche, nämlich:
 
DIE 10 BITTEN DES HUNDES AN DEN MENSCHEN
 
1. Mein Leben dauert 10 bis 15 Jahre. Jede Trennung von Dir wird für mich Leiden bedeuten: Bedenke es, ehe Du mich anschaffst!
 
2. Gib mir Zeit zu verstehen, was Du von mir verlangst!
 
3. Pflanze Vertrauen in mich- ich lebe davon!
 

4. Zürne mir nie lange und sperre mich zur Strafe nicht ein! Du hast Deine Arbeit, Deine Freunde, Dein Vergnügen- ich habe nur Dich!

 
5. Sprich manchmal mit mir. Wenn ich auch Deine Worte nicht ganz verstehe, so doch die Stimme, die sich an mich wendet.
 
6. Wisse: Wie immer an mir gehandelt wir- ich vergesse es nie!
 
7. Bedenke, ehe Du mich schlägst, das mein Kiefer mit Leichtigkeit die Knochen in Deinem Leib zerquetschen könnte, das ich aber keinen Gebrauch davon mache!
 
8. Ehe Du mich bei der Arbeit unwillig schimpfst, ich sei bockig und faul, bedenke: Vielleicht plagt mich ungeeignetes Futter, vielleicht war ich zu lange in der Sonne oder habe ein verbrauchtes Herz!
 
9. Kümmere Dich um mich, wenn ich alt werde- auch Du wirst einmal alt sein!
 
10. Geh jeden schweren Weg mit mir. Sage nie: "Ich kann so was nicht sehen" - oder: "Es soll in meiner Abwesenheit geschehen!"
 
Denn: Alles ist leichter für mich mit Dir an meiner Seite!!
 
Liebe Grüße
 
Euer Dandy